Montag, 19. Januar 2009
Hume!
aletheia, 13:17h
Ganz spontan haben mein Prüfer und ich ein neues Rahmenthema für die Klausur abgesprochen: Der Skeptuzismus bei Hume statt Hegel. Und nun lese ich also Hume und über Hume. Den Anfang macht Gerhard Streminger: "David Hume: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand."
Streminger, Gerhardt: „David Hume: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand“. Paderborn: Schöningh 1995.
1. Einleitung:
Enquiry gilt als klassischer Text zur Einführung in die Philosophie auf Grund seiner (relativen) Kürze, der behandelten Themen, der Analyse von Funktion und Status der Philosophie, der leicht verständlichen Art David Humes zu formulieren, der Einladung zur Analyse der Gedankengänge und zum Weiterdenken, Humes Fähigkeiten als scharfer Denker mit zuweilen schlampigen Formulierungen
2. Entstehungsgeschichte:
Enquiry erschließt sich zum Teil aus Humes Jugendwerk „Treatise“- dieses Werk mit seiner Absicht und seiner Aufgabe zu kennen macht die Enquiry verständlicher
4 große Änderungen gegenüber dem Treatise: Abkehr von rein erkenntnistheoretischen Fragestellungen, Hinwendung zur praktischen Philosophie im Allgemeinen, besonderes Interesse an religionsphilosophischen Fragen, Entwicklung wichtiger metaphilosophischer Überlegungen (S. 20)
3 verschiedene Weltanschauungen im Treatise: vulgar superstition (allgemeiner Aberglaube), false philosophy (dogmatisch-rationalistische Philosophie beispielsweise der Cartesianer) und true philophy („science of man“, Aufdeckung und Klärung der kognitiven und emotiven Fähigkeiten sowie der Beschaffenheit der menschlichen Natur S. 31)
3 verschiedene Urteilsvermögen: Demonstrative reasoning (logisches Schließen = analysierende Funktion des Intellekts), The general and established properties bzw. operations of the imagination (allgemeine Eigenschaften bzw Verfahren mit der Einbildungskraft= synthetisierende Funktion des Intellekts, zB. Kausalbeziehungen) und The trivial qualities bzw. operations of the imagination (triviale Eigenschaften bzw. Operationen der Einbildungskraft= ebenfalls synthetisierende Funktion des Intellekts, alle nicht-kausalen Urteile bestimmter Art)
Projekt des Treatise ist Zuordnung der 3 verschiedenen Urteilsvermögen zu einer Weltanschauung mit Verteidigung der true philosophy/ general operations vor den anderen beiden, Ergebnis: nur trivial operations retten den Menschen vorm Zweifel und sind lebensnotwendig, gescheiterte Kritik am Aberglauben
Fragen für die Enquiry: Wie kann science of man begründet und Aberglaube als unbegründet kritisiert werden? (S. 52)
Ausgangspunkt für die Enquiry: Hume lässt für Ergebnisse des rein logischen Denkens Gewissheit gelten (Ergebnis der Vernunft-Analyse des Treatise), gemäßigter Skeptizismus gründet nicht mehr wie im Treatise in den trivial operations sondern beruht auf scientific reasoning
3. Erster Abschnitt: Über die verschiedenen Arten der Philosophie
Unterscheidung zwischen „Maler“ (Moralphilosoph/ normative Philosophie) und „Anatom“ (analytischer Philosoph/ deskriptive Philosophie)
Unterscheidungen zwischen beiden: Zweck (Tugend und Handeln im Vordergrund vs. Prinzipen des Verstandes); Methode (Mensch aus der Ferne mit Rhetorik betrachtet vs. Mensch von Nahem mit analytischem Werkzeug betrachtet); Berechtigung (Sollensvorschriften für das Handeln vs. Grundwissenschaft aller Disziplinen des menschlichen Geistes)
Betonung: weder „reiner“ Philosoph noch „reiner“ Geschäftsmann sind erstrebenswert, Mensch als wissbegieriges, aber auch geselliges und handelndes Wesen
wahre Philosophie verändert vieles durch kritisches Hinterfragen mit gemäßigtem Zweifel, lässt aber auch manches bewusst so, wie es ist
*uff* Das war erst der Anfang!
Streminger, Gerhardt: „David Hume: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand“. Paderborn: Schöningh 1995.
1. Einleitung:
Enquiry gilt als klassischer Text zur Einführung in die Philosophie auf Grund seiner (relativen) Kürze, der behandelten Themen, der Analyse von Funktion und Status der Philosophie, der leicht verständlichen Art David Humes zu formulieren, der Einladung zur Analyse der Gedankengänge und zum Weiterdenken, Humes Fähigkeiten als scharfer Denker mit zuweilen schlampigen Formulierungen
2. Entstehungsgeschichte:
Enquiry erschließt sich zum Teil aus Humes Jugendwerk „Treatise“- dieses Werk mit seiner Absicht und seiner Aufgabe zu kennen macht die Enquiry verständlicher
4 große Änderungen gegenüber dem Treatise: Abkehr von rein erkenntnistheoretischen Fragestellungen, Hinwendung zur praktischen Philosophie im Allgemeinen, besonderes Interesse an religionsphilosophischen Fragen, Entwicklung wichtiger metaphilosophischer Überlegungen (S. 20)
3 verschiedene Weltanschauungen im Treatise: vulgar superstition (allgemeiner Aberglaube), false philosophy (dogmatisch-rationalistische Philosophie beispielsweise der Cartesianer) und true philophy („science of man“, Aufdeckung und Klärung der kognitiven und emotiven Fähigkeiten sowie der Beschaffenheit der menschlichen Natur S. 31)
3 verschiedene Urteilsvermögen: Demonstrative reasoning (logisches Schließen = analysierende Funktion des Intellekts), The general and established properties bzw. operations of the imagination (allgemeine Eigenschaften bzw Verfahren mit der Einbildungskraft= synthetisierende Funktion des Intellekts, zB. Kausalbeziehungen) und The trivial qualities bzw. operations of the imagination (triviale Eigenschaften bzw. Operationen der Einbildungskraft= ebenfalls synthetisierende Funktion des Intellekts, alle nicht-kausalen Urteile bestimmter Art)
Projekt des Treatise ist Zuordnung der 3 verschiedenen Urteilsvermögen zu einer Weltanschauung mit Verteidigung der true philosophy/ general operations vor den anderen beiden, Ergebnis: nur trivial operations retten den Menschen vorm Zweifel und sind lebensnotwendig, gescheiterte Kritik am Aberglauben
Fragen für die Enquiry: Wie kann science of man begründet und Aberglaube als unbegründet kritisiert werden? (S. 52)
Ausgangspunkt für die Enquiry: Hume lässt für Ergebnisse des rein logischen Denkens Gewissheit gelten (Ergebnis der Vernunft-Analyse des Treatise), gemäßigter Skeptizismus gründet nicht mehr wie im Treatise in den trivial operations sondern beruht auf scientific reasoning
3. Erster Abschnitt: Über die verschiedenen Arten der Philosophie
Unterscheidung zwischen „Maler“ (Moralphilosoph/ normative Philosophie) und „Anatom“ (analytischer Philosoph/ deskriptive Philosophie)
Unterscheidungen zwischen beiden: Zweck (Tugend und Handeln im Vordergrund vs. Prinzipen des Verstandes); Methode (Mensch aus der Ferne mit Rhetorik betrachtet vs. Mensch von Nahem mit analytischem Werkzeug betrachtet); Berechtigung (Sollensvorschriften für das Handeln vs. Grundwissenschaft aller Disziplinen des menschlichen Geistes)
Betonung: weder „reiner“ Philosoph noch „reiner“ Geschäftsmann sind erstrebenswert, Mensch als wissbegieriges, aber auch geselliges und handelndes Wesen
wahre Philosophie verändert vieles durch kritisches Hinterfragen mit gemäßigtem Zweifel, lässt aber auch manches bewusst so, wie es ist
*uff* Das war erst der Anfang!
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Dienstag, 6. Januar 2009
Prüfungsvorbereitung
aletheia, 13:24h
So, mittlerweile habe ich nach meinem Urlaub auch wieder mit der Prüfungsvorbereitung angefangen. Der Plan schaut so aus: 1 Woche Peter Singer, 1 Woche Benennungsprobleme und der Rest bis 12.2. Hegel.
Im Moment beschäftige ich mich also mit Peter Singers "Praktische(r) Ethik" und genauer mit der Abtreibung. Es macht mir sehr viel Spaß und das Thema ist ziemlich spannend- genau das richtige, um mich wieder an die Prüfungslernerei heran zu führen :)
Im Moment beschäftige ich mich also mit Peter Singers "Praktische(r) Ethik" und genauer mit der Abtreibung. Es macht mir sehr viel Spaß und das Thema ist ziemlich spannend- genau das richtige, um mich wieder an die Prüfungslernerei heran zu führen :)
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Dienstag, 9. Dezember 2008
Geschafft
aletheia, 14:12h
Freitag war es dann endlich soweit: Magisterarbeit abgeben! Und jetzt? Die große Leere, wie immer nach so einer großen Arbeit. Jetzt muss ich erstmal wieder Kräfte sammeln, um mich dann der Prüfungsvorbereitung für Philo und das Fernstudium zu widmen. Nicht mal zum Nähen/Basteln etc habe ich im Moment Lust...
Aber ich hoffe, dass das wieder wird. Schließlich ist Advent und die Arbeit ist abgegeben!
Aber ich hoffe, dass das wieder wird. Schließlich ist Advent und die Arbeit ist abgegeben!
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Montag, 17. November 2008
lalala, schon 55 Seiten und stofflich fast fertig
aletheia, 11:38h
Wie es scheint, schaffe ich es doch! Schon 55 Seiten und stofflich fast fertig habe ich beschlossen, es bei meinen beiden Theorien zu belassen und nicht noch eine dritte dazuzunehmen. Lieber weniger gründlich als mehr und nur schludrig.
Die beiden Theorien sind auch schon fertig bearbeitet, jetzt widme ich mich dem Forschungsüberblick, der Darstellung des Verhältnisses von kollektiver Identität und kollektiver Verantwortung, der Zusammenfassung und der Einleitung- also allem drum rum.
Dank einer Mail eines Ex-Kommilitionen, der mittlerweile Dozent ist, habe ich auch jede Menge neues Material zum Forschungsüberblick bekommen- ich hätte ihn Freitag glatt knutschen können für die Mail!
Die beiden Theorien sind auch schon fertig bearbeitet, jetzt widme ich mich dem Forschungsüberblick, der Darstellung des Verhältnisses von kollektiver Identität und kollektiver Verantwortung, der Zusammenfassung und der Einleitung- also allem drum rum.
Dank einer Mail eines Ex-Kommilitionen, der mittlerweile Dozent ist, habe ich auch jede Menge neues Material zum Forschungsüberblick bekommen- ich hätte ihn Freitag glatt knutschen können für die Mail!
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Mittwoch, 5. November 2008
noch immer Emcke...
aletheia, 09:20h
Leider hänge ich noch immer am Emcke-Text. Zwar habe ich mittlerweile ihre Typologie zusammengefasst, heute jedoch wirds kreativ: Die eigenen Gedanken zum Text sind gefragt und auch der Bezug zum Thema kollektive Verantwortung.
Zwei e-Mails stehen heute auch auf meinem Plan: Eine an meinen Betreuer, die ohnehin schon längst überfällig ist, die ich aber einfach nicht geschrieben bekomme, und die zweite an einen Dozenten, mit dem ich in Gedankenaustausch bin. Wahrscheinlich hilft auch hier nur eines: Einfach hinsetzen, sitzen bleiben und schreiben.
Zwei e-Mails stehen heute auch auf meinem Plan: Eine an meinen Betreuer, die ohnehin schon längst überfällig ist, die ich aber einfach nicht geschrieben bekomme, und die zweite an einen Dozenten, mit dem ich in Gedankenaustausch bin. Wahrscheinlich hilft auch hier nur eines: Einfach hinsetzen, sitzen bleiben und schreiben.
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Mittwoch, 29. Oktober 2008
Interessant!
aletheia, 09:22h
Gestern beim Emcke- lesen bin ich über eine interessante Fußnote gestolpert. Diese besagte, dass um wirksam zu sein das Verbot der Hakenkreuzsymbolik in Deutschland eine für neonazistische Ideologien empfängliche Öffentlichkeit unterstellt. Wenn man mal drüber nachdenkt ist da was dran. Hätte man keine Angst, dass das Hakenkreuz eine Wirkung haben könnte, müsste man es nicht verbieten.
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Donnerstag, 23. Oktober 2008
Doch, doch!
aletheia, 16:52h
Genau, ich mache nämlich doch was, auch wenn mein letzter Post eine Weile her ist. Ich schreibe nämlich fleißig an meiner Magisterarbeit. Momentan arbeite ich noch an der Beschreibung der Theorien von Carolin Emcke, das wird auch noch etwas dauern.
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Dienstag, 14. Oktober 2008
Zum Verhältnis von Identität und Verantwortung
aletheia, 11:25h
So werde ich direkt einen Punkt in meiner Magisterarbeit nennen: Zum Verhältnis von Identität und Verantwortung. Das Themenfeld bearbeite ich nämlich gerade und es ist auch schon einiges zusammengekommen- zu viel, um es einfach nur nebenbei in der Einleitung zu erwähnen. Das wäre schade drum. Zwar dient der Abschnitt zur Legitimation meiner Auswahl an Theorien der kollektiven Identität (und gehört damit eigentlich in die Einleitung), aber ich werde ihn als ein "Grundlagenkapitel" an den Anfang der Magisterarbeit stellen.
Na dann werde ich heute mal daran weiter schreiben. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen--- aber wenigstens geht es voran.
Na dann werde ich heute mal daran weiter schreiben. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen--- aber wenigstens geht es voran.
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Sonntag, 12. Oktober 2008
Zweckbestimmung IV
aletheia, 13:15h
Magisterarbeit: Thema: Kollektive Identität. Ausgewählte Konzepte.
Stand: "Identität und Moral" von Martina Herrmann lesen- Konzepte personaler Identität und Verantwortung- Übertragung auf Ebene des Kollektivs prüfen
Stand: "Identität und Moral" von Martina Herrmann lesen- Konzepte personaler Identität und Verantwortung- Übertragung auf Ebene des Kollektivs prüfen
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